Regenwaldprodukte

Pequiöl - Cariocar brasiliensis

CAS# 394238-03-0

ERNTEPERIODE

PHYSIKALISCH-CHEMISCHE KENNZAHLEN UND ANWENDUNGEN

Pequiöl ist reich an Fettsäuren und verfügt über einen hohen Gehalt an Vitaminen A, C und B-Komplexen, sowie Phytosterine, Sitosterol, Stigmasterol und Lanosterol. Interessant ist auch die Konzentration von Squalen (64 mg pro 100 gr) und Selen (0,7 mg pro 100 g).

Pequiöl wird bei der Herstellung von Hautcremes und Lotionen, Seifen, Badöle sowie Shampoo und Conditioner für gefärbtes und brüchiges Haar verwendet. Wegen seiner chemischen Eigenschaften kann es für Make-up-Produkte und pos-Depilierungscremes empfohlen werden.

ALLGEMEINE VERWENDUNG

Die Frucht ist essbar, wenn sie in Salzwasser gekocht wird, und das Öl kann für kulinarische Zwecke verwendet werden. Die Schale ist reich an Tannin und wird bei der Herstellung von Tinte und Farbstoff verwendet.

Die lokale Bevölkerung nutzt das Pequiöl wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften sowie gegen Lebererkrankungen einn. Aufgrund seines hohen Gehalts an Vitamin A hilft es Augenerkrankungen zu verhindern und zu heilen. Die Rinde dient als Heilmittel gegen den Fußpilz.

Um das Pequiöl auf traditionelle Weise zu extrahieren, wird die Frutchtpulpe bei geringer Hitze (ohne Wasser) erhitzt. Dabei trennt sich die Fruchtmasse vom Öl. Drei Dutzend Pequifrüchte liefern etwa 2,5 Liter Öl.

ÖKOLOGIE

Der Pequibaum kann eine Wuchshöhe von bis zu 12 Metern erreichen. Von allen einheimischen Früchten des Cerrado-Bioms ist die Pequifrucht die am meisten konsumierte. Pequi ist für die agroextraktivistischen Populationen und die lokalen Volkswirtschaften von großer Bedeutung. Einige “Sammler” und Pequi-Händler erwirtschaften bis zu 80% ihres jährlichen Einkommens aus der Vermarktung der Früchte.

Die Früchte reifen von Februar bis Mai, wobei der Pequibaum nicht jedes Jahr produziert. Im Durchschnitt fallen bis zu 350 Früchte pro Baum an.

Öl kann sowohl aus dem Fruchtfleisch als auch aus dem Kern gewonnen werden. Jede Frucht wiegt etwa 280 g und enthält 23% Fruchtfleisch und 6% Kern, mit einem Fettgehalt von 62% bzw. 54,8%. Mit einer jährlichen Ernte von ca. 350 kg Frucht pro Baum ist es möglich, 38,8 kg Fruchtpulpenöl und 8,8 kg Kernöl zu extrahieren.

Das Pequí-Holz ist sehr resistent und wird daher bevorzugt im Schiffbau eingesetzt. Obwohl es nicht zu den gefährdeten Arten zählt, könnte seine unkontrollierte Ausbeutung zum Verschwinden von Bäumen in einigen Regionen führen.

WEITERFÜHRENDE LITERATUR

CALVACANTE, P. B.: Frutas Comestíveis da Amazônia, 1996, 6a Ed , Edições Cejup – Museu Paraense Emílio Goeldi, Belém. .

PIANOVSKI, A. R, et al (2008): Uso do óleo de pequi (Caryocar brasiliense) em emulsões cosméticas: desenvolvimento e avaliação da estabilidade física; Brazilian Journal of Pharmaceutical Sciences, vol. 44, n. 2, abr./jun., 2008 http://www.scielo.br/scielo.php?pid=S1516-93322008000200010&script=sci_abstract&tlng=pt .

SHANLEY, P. et. al. : Frutíferas e plantas úteis na vida amazônica, 2005, CIFOR, IMAZON, Editora Supercores, Belém, p. 300 http://www.cifor.org/publications/pdf_files/Books/BShanley0501.pdf .