Regenwaldprodukt

Copaiba Harzöl - Copaifera officinalis

CAS# 8001-61-4 EINECS# 232-288-0

ERNTEPERIODE

PHYSIKALISCH-CHEMISCHE KENNZAHLEN UND ANWENDUNGEN

Die chemische Zusammensetzung des Copaiba-Harzöls (Copaifera officinalis) weist 72 Sesquiterpene (Kohlenwasserstoffe) und 28 Diterpene (Carbonsäuren) auf. Das am meisten untersuchte Sesquiterpen ist Caryophyllen mit hohem Wirkungsgrad bei Schmerzlinderung und Anti-Pilz-Eigenschaften. Unter den Diterpenen stehen die kaurenische und die copalische Säure hervor.

Copaiba ist eines der am meisten verkauften medizinischen Harzöle im Amazonasgebiet. Gemischt mit Honig und Andirobaöl lindert es Halswegsinfektionen und allgemeine Grippeprozesse. Es wird sehr geschätzt wegen seiner heilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bei Atemwegs- und Harnweginfektionen. Es ist bekannt als ein natürliches Antibiotikum, das hochwirksam gegen gram-positive Bakterien wirkt. In kosmetischen Zubereitungen wird es wegen seiner antimikrobiellen, entzündungshemmenden und weichmachenden Eigenschaften geschätz. Empfohlen für Anti-Akne- und Enthaarungsformulierungen; für fettige Haut mit antiseptischen Eigenschaften, lindert schnell von Juckreiz gereizter und entzündeter Haut. Zusammen mit Andirobaöl ist Copaiba sehr effektiv bei der Bekämpfung von Schuppen. In öligen Haaren hilft Copaiba die übermäßige Kopfhaut-Talgproduktion auszugleichen.

Forscher haben herausgefunden, dass das Copaiba Harzöl zweimal grössere Wirkung als bei Diclofenac-Natrium aufweist, eines der am häufigsten verwendeten entzündungshemmernden Medikamente.

Im industriell-kosmetischen Prozess wird das Copaiba-Harzöl destilliert und als Fixateur in Parfüms eingesetzt.

ALLGEMEINE VERWENDUNG

In der traditionellen Medizin ist die Verwendung für das Copaiba Harzöls sehr vielfältig, da es eine Vielzahl von pharmakologischen Eigenschaften zeigt. Es wird zur Wundbehandlung und aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung zur Behandlung von Infektionen der Atem – und Harnwege eingesetzt. Bekanntermassen kommt es auch als ein hochwirksames natürliches Antibiotikum gegen gram-positive Bakterien zum Einsatz. Im industriellen Kosmetikprozess wird es Bestandteil der Duftnote von Parfüms und kommt in kosmetischen Präparaten wie Seifen und Cremes wegen seiner antibakteriellen, entzündungshemmenden und geschmeidigen Eigenschaften zur Anwendung.

ÖKOLOGIE

Es gibt mehrere unterschiedliche Arten von Copaiba (Copaifera officinalis). Obwohl sie in einzelnen Aspekten botanische Unterschiede aufweisen, wird ihnen allen die gleiche medizinische und kosmetische Verwendungsmöglichkeit zugeschrieben. Der Copaibabaum passt sich an eine Vielzahl von natürlichen Umgebungen an, wird sowohl in Terra firme-Wäldern als auch in Feuchtgebieten angetroffen, kann eine Höhe von 25 bis 40 Metern erreichen und bis zu 400 Jahre alt werden.

Der Prozess der Gewinnung des Öl-Harz-Gemisches erfolgt immer noch in rudimentärer Form. Mit einem Handbohrer wird eine Öffnung bis zur Miite des Baum getrieben, wobei sich die Öffnung 60 bis 70 Zentimeter über dem Boden befinden soll. Unmittelbar darauf wird ein Rohr unterhalb der Öffnung angebracht, damit das Öl-Harz-Gemisch in einen Behälter auf dem Boden abtropfen kann. Das Öl-Harz-Gemisch lässt man für einige Tage abtropfen, und nach Abschluss der Ernte wird die Öffnung mit Lehm abgedichtet, um den Befall des Baumes durch Pilze und Termiten zu verhindern. Der Copaibabaum kann 2 bis 3 mal im Jahr angezapft werden. Dieser Vorgang wird als rational nachhaltige Extraktion bezeichnet. Die durchschnittliche Produktion eines ausgewachsenen Copaibabaumes liegt zwischen 4 bis 5 Liter/Jahr. Die Gewinnung des Öl-Harz-Gemisches sollte nicht vor Erreichen eines Stammdurchmessers von mindestens 40 cm ausgeführt werden.

Die Samen keimen schnell, die Wachstumsraten sind jedoch langsam und erreichen nur 50 cm pro Jahr.

WEITERFÜHRENDE LITERATUR

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