CAS# 394236-97-6
ERNTEPERIODE
PHYSIKALISCH-CHEMISCHE KENNZAHLEN UND ANWENDUNGEN
Die Murumurubutter (Astrocaryum muru-muru) ist reich an Laurin-, Myristin-und Ölsäure. Der Samen enthält ein weißes, geruch-und geschmackloses Fett mit dem grossen Vorteil, nicht leicht zu ranzen, bedingt durch den hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren wie den kurzkettigen Laurin- und Myristinsäure. Die Qualität dieses Fettes unterscheidet sich nicht besonders vom Tucuma -, Palm- oder Kokosfett, hat aber wegen seines Schmelzpunktes (32,5 °C) eine höhere Festigkeit, das dem Palmfett (25 ºC) und Kokosfett (22,7 °C) überlegen ist. Das Murumurubutter kann mit anderen pflanzlichen Fetten, die schon bei einer niedrigeren Temperatur schmelzen, vermischt werden. Es kann auch durch einen teilweisen Ersatz von Kakaobutter bei der Herstellung von Schokolade benutzt werden, was der Schokolade eine festere Konsistenz in Umgebungen mit höherer Temperatur verleiht.
Murumurubutter kann sowohl in der Haar- als auch in der Hautpflege eingesetzt werden. Es besitzt weichmachende und feuchtigkeitsspendende Wirkung für Haarprodukte und hilft der Haut seinen natürlichen Feuchtigkeitsgehalt und Elastizität wieder zu erlangen.
Aufgrund seiner antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften besitzt Murumurubutter eine sehr breite Anwendungspalette die sowohl für trockene als auch für fettige Haut gilt. Empfohlen für feuchtigkeitsspendenden Gesichtscremes, Anti-Aging-Creme und Enthaarungscreme.
Exzellent für die Pflege von lockigem und stark strukturiertem Haar, damit wird das Haar wieder geschmeidig und kämbar. Sehr empfehlenswert für afro-ethnische Haarpflege.
Bei der Seifenherstellung bildet die Verwendung und Kombination von Murumuru- und Ucuubabutter einen Hautschutz ähnlich wie bei Silikon, nur mit dem Unterschied, das es nicht die Hautporen verklebt. Empfehlenswert für trockene und strapazierte Haut.
ALLGEMEINE VERWENDUNG
Die Verwendung des Murumurufetts bringt viele Vorteile für Haar und Haut. Murumurufett besitzt einen hohen Nährwert und eine geschmeidige, feuchtigkeitsspendende Wirkung für das Haar und ermöglicht die Wiederherstellung der natürlichen Feuchtigkeit und Elastizität der Haut. Murumurufett wird in geringen Mengen in Shampoos verwendet (0,5% bis 1%) und in Formulierungen von Conditioner, Cremes und Lotionen, Seifen, Lippenstiften und Deos (0,5% bis 8%).
ÖKOLOGIE
Die Murumurupalme (Astrocaryum murumuru) kommt in der brasilianischen Amazonas-Region endemisch vor und ist bis zur Grenze nach Bolivien und Peru anzutreffen. Sie wächst bevorzugt in periodisch überschwemmten Gebieten, vor allem in den Niederungen entlang der Flüsse und nahe der Amazonas-Mündung und in dichten wie auch halb offenen Wäldern. Der Stamm, die Blätter und Stengel der Früchte sind mit harten, zähen, schwarzen Stacheln bedeckt, die über 20 cm Länge erreichen, was sich erschwerend auf die Ernte der Frucht auswirkt.
Wenn die Früchte reif sind, fällt der ganze Fruchtstand zu Boden. Der Kern der Frucht ist von einer gelben Fruchtpulpe umgeben. Diese wird von Nagetieren bevorzugt, die beim Verzehr der Pulpe einen sauberen Samen hinterlassen. Der Kern ist von einer harten Schale umgeben. Nur in trockenem Zustand ist es möglich, die Schale vom Kern zu trennen. In der Regel ergeben 100 kg getrockneter Samen (12 – 15% Feuchtigkeit) etwa 27 bis 29 kg Kerne. Die Feuchtigkeit muss auf 5-6% reduziert werden, um empfindliche Lagerverluste zu vermeiden. Die Kerne besitzen 40 bis 42% Öl. Eine Murumurupalme produziert etwa 11 kg an getrockneten Samen. Bei hydraulischem Pressen kann die Ölausbeute bis zu 35% der Trockenmasse des Kerns ausmachen. Dies entspricht etwa 3,8 Liter pro Murumurupalme. Vor dem hydraulischen Pressen müssen die Samen aufgrund ihrer Härte gemahlen werden, wozu kräftige und widerstandsfähige Mahlscheiben nötig sind.
Ein Kilogramm enthält etwa 50 Samen. Die Samenkeimung und das Wachstum im freien Feld erfolgt sehr langsam.
WEITERFÜHRENDE LITERATUR
MORAIS, L. R. : Banco de Dados Sobre Espécies Oleaginosas da Amazônia, não-publicado .
PESCE, C.: Oleaginosas da Amazônia, 1941, Oficinas Gráficas da Revista Veterinária, Belém/PA .
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