ERNTEPERIODE
PHYSIKALISCH-CHEMISCHE KENNZAHLEN UND ANWENDUNGEN
Carnaubawachs (Copernicia Prunifera) wird als Additiv in verschiedenen dekorativen Kosmetika verwendet, wie zB Lippenstift, um auch bei höheren Temperaturen eine größere Stabilität zu erreichen. Besonders wasserdichtes Make-up enthält in seiner Zusammensetzung Carnaubawachs, da es einen wasserabweisenden Film bildet und so das Verschmieren des Make-ups vermeidet. Auch in wasserfesten Sonnenschutzmitteln ist das Carnaubawachs ein wichtiger Bestandteil. Dieses natürliche Wachs wird auch häufig in Haarpflegeprodukten und Hautpflege verwendet. Das Haar wird heller und stärker und verleiht der Haut mehr Elastizität.
Carnaubawachs ist das am stärksten bekannte natürliche Wachs und besteht hauptsächlich aus Estern (85%) und langkettigen gesättigten Fettsäuren (20-30) wie Ceratin, Carnaubasäure und gesättigten Kohlenwasserstoffen.
ALLGEMEINE VERWENDUNG
Die Carnaubapalme bietet unzählige Verwendungen an: die aus dem Blatt gewonnene Faser dient der Herstellung von Kunsthandwerk; das Palmstroh dient zur Abdeckung von Dächern; die Früchte dienen dazu, das Vieh zu füttern; der sehr resistente Stamm wird im Hausbau verwendet; nach dem Entfernen der Wachsschicht wird das zerkleinerte Blatt als Dünger verwendet und mit 7% Protein ist es ein ideals Ergänzungsfutter für Schafe und Ziegen.
ÖKOLOGIE
Die Carnauba-Palme ist resistent gegen Dürre und kommt nativ in der halbtrockenen Regionen des brasilianischen Nordostens vor und findet sich vor allem in den Bundesstaaten Piauí, Ceará und Rio Grande do Norte.
Die Blätter sind mit einer Wachsschicht bedeckt, die vor intensiven Dürren schützt, und den Wasserverlust durch Evapotranspiration reduziert.
Das Wachspulver wird aus den Blättern während der Ernteperiode von August bis Dezember extrahiert, ohne dabei die Überlebensfähigkeit der Carnaubapalme zu gefährden, da ausnahmslos reife Palmenblätter geschnitten werden. Die Blätter werden in der Sonne getrocknet und dann geschlagen, um das Wachs von den Blättern zu trennen.
Die Ausbeute an Wachs pro Blatt beträgt etwa 5 g und pro Palme zwischen 150 und 180 g / Jahr.
WEITERFÜHRENDE LITERATUR
Câmara Setorial de Carnauba: A carnauba: preservação e sustentabilidade. Fortaleza, 2009, 40p. http://www.adece.ce.gov.br/carnauba .
Natural Waxes-Properties, Compositions and Applications“, E. Endlein, K.-H. Peleikis, SOFW 04/2011 .
Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Aufl.; VCH Verlagsgesellschaft: Weinheim, (1985–1996), A9, 571 .
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