ERNTEPERIODE
Babassuöl (Orbignya oleífera) ähnelt dem Palmkernöl in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften mit hohem Gehalt an Laurin- und Myristinsäuren.
Typisch ist sein Schmelzverhalten: Wenn es mit der Haut in Berührung kommt, schmilzt es sofort und produziert ein weiches, seidiges Hautgefühl, breitet sich hervorragend und schnell aus (vergleichbar mit Kokosöl), aber nicht tief in die Haut. Bei Emulsionen reduziert es die Viskosität. Eine Besonderheit von Babassuöl ist sein hoher Gehalt an Laurinsäure, die eine antimikrobielle Wirkung hat. Die Kosmetikindustrie verwendet daher das Babassuöl nicht nur in trockener und spröder Haut, sondern auch bei fettiger Haut mit entzündlichen Verunreinigungen sowie einer kühlenden Ölkomponente bei juckender, neurodermische Haut.
Hochspreitendes Lipid für trockene, strapazierte Haut und entzündliche Haut, ist es sehr gut als Massageöl geeignet.
Bei der Herstellung von Seife wird Babassuöl verwendet, um die Fette tierischen Ursprungs zu ersetzen sowie als Rohstoff für die Herstellung von Tensiden für industrielle und kosmetische Zwecke.
Von der Babassupalme kann praktisch alles verwendet werden: seine Blätter werden zur Dachdeckung genutzt; aus den Blattfasern werden Körbe, Siebe, Mattenund ander handwerkliche Produkte erzeugt; die Milch von grünen Mandeln ist ernährungsmäßig vergleichbar mit der menschlichen Muttermilch und dient zur Zubereitung von Kuchen und Haferbrei. Es hat entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften, ist reich an Ballaststoffen, daher ideal für die Bekämpfung von Verstopfung und Fettleibigkeit, da es den Darmfluss effizienter macht.
Aber der Hauptzweck der Mandeln ist die Produktion von Babassuöl. Dies ist weit verbreitet und wird unter anderem Kosmetik, Lebensmitteln, Seife, Waschmittel und Schmierstoffen verwendet. Traditionell erfolgt das Trennen der Mandel von der harten Schale manuell, ausgeführt von lokalen Populationen und von “quebradeiras de coco”. Die Endokarp dient als Holzkohle mit hohem Heizpotential.
Die Babassupalme stammt aus Nord-Brasilien und dem Cerrado-Biom und konzentriert sich auf die Bundesstaaten Maranhão, Tocantins und Piauí.
Die Palme kann bis zu 10 bis 30 Meter hoch sein und ihre großen Blätter können acht Meter lang erreichen. Jede Palme bildet zwischen drei und fünf Fruchtstände aus. Die Blüte erfolgt zwischen Januar und April und die Früchte reifen zwischen August und Dezember. Jeder Fruchtstand kann 300 bis 500 Babassunüsse produzieren. Jede einzelne Nuss bildet zwischen 3 bis 5 Mandeln aus, aus dem der wichtigen Rohstoffe für die Produktion von Öl gewonnen wird.
WEITERFÜHRENDE LITERATUR
BALICK, M.J. Babaçu (Orbignya phalerata). In: CLAY, J.W.; SAMPAIO, P.T.B.; CLEMENT, C.R. Biodiversidade amazônica: exemplos e estratégias de utilização. Manaus: Programa de Desenvolvimento Empresarial e Tecnológico, 2000. p.255-265. .
GREEN, P.G.; GUY, R.H.; HADGRAFT, J. In vitro and in vivo enhancement of skin permeation with oleic and lauric acids. Internatioanl Journal of Pharmaceutics, v. 48, issues 1-3, p. 103-111, dec. 1988. .
MAY, P.H.; ANDERSON, A.B.; BALICK, M.J.; FRAZÃO, J.M.F. Subsistence benefits from the babassu palm (Orbignya martiana). Economic Botany, v.39 (2), n.2, p.113-129, 1985. .
© Alle Rechte vorbehalten / Datenschutz / Nutzungsbestimmungen