Das Açaiöl (Euterpe oleracea) präsentiert sich als ein neuer kosmetischer Wirkstoff und stammt aus dem Regenwald Amazoniens. Seine chemische Struktur wird in erster Linie von Anthocyanen, Phytosterinen und essentiellen Fettsäuren (EFA) geprägt. Das Fettsäureprofil qualifiziert das Açaiöl als ein besonderes Speiseöl, vor allem durch die Anwesenheit der Omega-6 Linolsäure und der Omega-9-Ölsäure. Es setzt sich zusammen aus einfach ungesättigten Fettsäuren (bis 61%) und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (bis 10,6%), die beide zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen werden.
Unter den Phytosterolen im Açaiöl heben sich das Beta-Sitosferol, das Campesterin und das Stigmasterin hervor, die in grossem Masse in der Kosmetikindustrie als Vorbeugungsmittel gegen das kutane Altern eingesetzt werden, wodurch der Zellstoffwechsel gefördert und Entzündungen reduziert werden Es ist kein Zufall, dass die Farbe der Açai dem Rotwein ähnlich ist. Verantwortlich für die Farbe sind die Anthocyane, ein antioxidierender Wirkstoff, der das Cholesterin und freie Radikale bekämpfen hilft. Açai weist bis zu 33-mal mehr Anthocyane als die Weintraube auf.
Anwendbar in Anti-Aging und Anti-Falten-Cremes, für trockene und gealterte Haut, für Gesichts-Produkte.
Açaiöl stärkt und repariert brüchiges Haar, stellt die natürliche Geschmeidigkeit wieder den Glanz eines eines starken und gesunden Haares zurück.
Die Açaifrucht dient zur Herstellung eines regionalen Getränkes, auch als Açaiwein bekannt, in Anlehnung an die rot-violette Farbe des Rotweins, und wird als ein hochwertiges Nahrungsmittel in großen Mengen im ganzen Amazonasgebiet konsumiert. Es wird geschätzt, dass allein in Belém der tägliche Konsum die 180 Tausend Liter übersteigt. Aufgrund seines hohen Nährwertes spielt der Açaiwein eine wichtige Rolle in der Ernährung der Bevölkerung. Im Vergleich zur Milch besitzt er einen höheren Energiewert und mit einem doppelt so hohen Fettgehalt.
Açai als Nahrungmittel bietet die folgenden Vorteile für den menschlichen Körper (Inhaltswerte je 100 gr Açaipulpe):
– Lipide insgesamt(48 g) und Kalium (932 mg), essentiell für die köpereigene Energieproduktion;
– Proteine (13,00 g) wichtig für die Entwicklung der Muskulatur;
– Rohfaser (3,15 g) Stimulanz für die der Darmtätigkeit;
– Anthocyane (926 mg) verantwortlich für die Cholesterin-Kontrolle und die rot-violette Farbe des Acais;
– Eisen (2,6 mg) wichtig für die Sauerstoffversorgung der Blutzellen;
– Vitamin E (α-Tocopherol 45 mg), Antioxidationsmittel für die Prävention von Krebs;
– Kalzium (386 mg) stärkt die Knochen und wirkt vorbeugend gegen Osteoporose;
– Vitamin B1 (0,25 mg) wichtig für die Ausbildung und Stabilität des Skeletts.
Die Acaipalme, Euterpe oleracea C. Martius, ist im gesamten Amazonas-Becken anzutreffen und kommt vor allem im östlichen Amazonas vor. Sie ist eine der prägendsten Palmen von Pará, dominiert die Landschaft, wo sie erscheint, manchmal in fast reinen Beständen, und bevorzugt Feuchtgebiete mit dem Vorteil einer hohen natürlichen Regeneration.
Es gibt zwei Arten, E. oleracea, die häufiger im Mündungsgebiet des Amazonas vorkommt, und E. precatória, die in den Regenwäldern des westlichen Amazonas dominiert (dazu gehören die Bundesstaaten Amazonas, Acre, Rondônia, Roraima). E. Oleraceae ist mehrstämmig und kann bei Nicht-Bewirtschaftung bis zu 20 Stämme ausbilden. Diese Eigenschaft der natürlichen Regeneration prädestiniert sie für die rationelle und dauerhafte Bewirtschaftung von Palmherzen und Früchten. So kann die Gewinnung der Palmherzen bei einzelnen ausgewählten Stämmen von Jahr zu Jahr erfolgen, ohne dass dabei die Palme zu Schaden kommt, die wiederum neu austreibt. Dieses selektive Entfernen der ältesten Stämme entspricht einem nachhaltigen Management für diese Palmenart.
Im Gegensatz dazu bildet die E. precatória keine Mehrstämmigkeit aus, was einer gleichzeitigen Nutzung für Palmherzen und Früchte im Wege steht.
IIn rational bewirtschafteten Plantagen, sowohl in Feuchtgebieten mit nativen Acaibeständen als auch auf Terra firme- Flächen, wird das Pflanzen von 400 Palmen por Hektar empfohlen mit einem Standabstand von 5 x 5 m. Bei einer geschätzten Produktion von 50 Kilo Früchten pro Palme mit jeweils 4 produzierenden Stämmen ist ein Ertrag von 20 Tonnen Acaifrüchten pro Hektar möglich. In den Feuchtgebieten liegt die Produktion um 30% höher als auf Terra firme -Flächen. Die Ölausbeute aus Acaifrüchten ist sehr begrenzt und liegt nur bei 1%, was 200 Liter pro Hektar entspricht.
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